Magenschmerzen: Wenn die Hitze auf den Magen schlägt
Geschrieben von Chantal Hövel am
Woher kommen die plötzlichen Bauchschmerzen bei warmen Temperaturen
Die sommerliche Hitze führt bei vielen Menschen zu Magenschmerzen. Doch warum leiden wir bei dem schönen Wetter häufig unter plötzlichen und starken Bauchschmerzen, die uns den Spaß zu verderben drohen? In diesem Artikel gehen wir den Ursachen dafür auf den Grund und Sie erfahren, wie Sie dieses Phänomen vermeiden können.
1. Dehydration
Eine der Hauptursachen für Bauchschmerzen bei heißem Wetter ist Dehydration. Wenn wir schwitzen, verliert unser Körper nicht nur Wasser, sondern auch wichtige Elektrolyte wie Natrium und Kalium. Diese Elektrolyte sind entscheidend für die normale Funktion unserer Zellen und Organe. Ein Ungleichgewicht kann zu Krämpfen, einschließlich Bauchkrämpfen, führen. Denn wird zu wenig getrunken und viel geschwitzt - kann dies unter anderem zu einer verminderten Magensaftproduktion führen und den Magen reizen.
Tipp: Trinken Sie ausreichend Wasser und Früchte- oder Kräutertees, um hydratisiert zu bleiben. Elektrolytgetränke oder wasserreiche Lebensmittel wie Gurken und Wassermelonen können ebenfalls helfen, den Elektrolythaushalt zu regulieren.
2. Hitzestress
Unser Verdauungssystem kann durch extreme Hitze beeinträchtigt werden. Der Körper leitet bei hohen Temperaturen mehr Blut
zu den Hautoberflächen, um Wärme abzuleiten. Dies kann die Durchblutung des Verdauungstrakts reduzieren und zu Verdauungsstörungen und Bauchschmerzen führen.
Denn bei heißem Wetter haben viele Menschen oft weniger Appetit. Dies liegt daran, dass der Körper mehr Energie aufbringen muss, um sich abzukühlen, und deshalb das Verlangen nach Nahrung abnimmt. Eine verminderte Nahrungsaufnahme kann den Magen beeinflussen und zu Beschwerden führen.
Bei manchen Menschen kann die Hitze zu Verdauungsproblemen wie Magenkrämpfen, Übelkeit, Sodbrennen oder Durchfall führen. Hohe Temperaturen können die Magenschleimhaut reizen und zu einer erhöhten Säureproduktion führen, was zu diesen Beschwerden führen kann.
Tipp: Vermeiden Sie es, sich während der heißesten Tageszeiten im Freien aufzuhalten, und bleiben Sie in kühlen, gut belüfteten Räumen.
3. Übermäßiger Verzehr von kalten Getränken und Speisen
Bei heißem Wetter ist es verlockend, sich mit eisgekühlten Getränken oder kalten Speisen abzukühlen. Doch der übermäßige Verzehr dieser kalten Produkte kann zu Bauchschmerzen, wie Magenschmerzen und Durchfall, führen. Hier sind einige Gründe, warum das passiert:
Plötzliche Temperaturveränderungen im Magen: Der Magen-Darm-Trakt ist empfindlich gegenüber extremen Temperaturunterschieden. Wenn Sie sehr kalte Getränke oder Speisen zu sich nehmen, kann dies zu Krämpfen und Unwohlsein führen. Der Magen versucht, die kalte Temperatur auszugleichen, was die Verdauung stören kann.
Beeinträchtigung der Durchblutung: Kalte Getränke und Speisen können die Durchblutung im Verdauungstrakt beeinträchtigen. Der Körper leitet Blut weg von den Verdauungsorganen, um die innere Temperatur zu regulieren, was die Verdauung verlangsamt und zu Beschwerden führen kann.
Veränderung der Verdauungsenzyme: Der Verzehr von kalten Speisen und Getränken kann die Aktivität der Verdauungsenzyme verändern, die für den Abbau von Nahrung notwendig sind. Dies kann zu Verdauungsproblemen und Bauchschmerzen führen.
Schlucken von Luft: Beim Trinken kalter Getränke neigen wir dazu, schneller zu trinken, was dazu führen kann, dass wir mehr Luft schlucken. Dies kann Blähungen und ein Völlegefühl verursachen, die sich in Bauchschmerzen äußern können.
Tipp: Genießen Sie kalte Speisen und Getränke in Maßen und langsam, um Ihrem Körper Zeit zu geben, sich an die Temperaturveränderungen anzupassen. Es kann auch hilfreich sein, lauwarme oder zimmerwarme Getränke zu bevorzugen, um den Magen nicht zu sehr zu belasten.
4. Lebensmittelvergiftungen
Im Sommer neigen wir dazu, mehr Grillpartys und Picknicks im Freien zu veranstalten. Lebensmittel, die in der Hitze stehen, können jedoch schnell verderben und Bakterien wie Salmonellen oder E. coli anziehen, die zu Magen-Darm-Problemen und Bauchschmerzen führen können. Bei hohen Temperaturen können sich Bakterien gut vermehren. In der Folge treten vermehrt Magen-Darm-Infektionen auf. Nicht selten kommt es so zu einer leichten oder auch schwereren Lebensmittelvergiftung.
Tipp: Achten Sie darauf, Lebensmittel richtig zu kühlen und nicht länger als nötig ungekühlt zu lassen. Waschen Sie Hände und Kochutensilien gründlich, um Kreuzkontaminationen zu vermeiden.
Was hilft gegen Magenschmerzen?
Trinken Sie ausreichend, das heißt mindestens 1,5 bis 2 Liter Flüssigkeit und nicht zu kalte Getränke. Tee ist auch im Sommer (neben Wasser) der ideale Durstlöscher und belastet dabei den Organismus nicht.
Achten Sie darauf, dass Sie normal essen und den Magen nicht zusätzlich durch fettige oder zu stark gewürzte Speisen stressen. Reichlich Obst und Gemüse und Salate, dazu Vollkornprodukte oder Kartoffeln schonen den Magen und können auch bei hohen Temperaturen gut gegessen werden, selbst wenn man nicht viel Appetit hat. Greifen Sie am besten zu Nahrungsmitteln, die von Natur viel Wasser mit sich bringen, wie zum Beispiel Gurke oder Wassermelone. Das erfrischt und sie tragen auch ganz nebenbei zur Flüssigkeitsversorgung bei.
Eine nicht zu heiße Wärmflasche oder ein Kirschkernkissen sowie Tee auf basierend auf krampflösenden Inhaltsstoffen wie Fenchel können die Beschwerden lindern.
Warum führt Wassermelone zu Bauchschmerzen?
Wassermelonen sind eine beliebte Erfrischung an heißen Sommertagen. Sie sind nicht nur köstlich und hydratisierend, sondern auch reich an Vitaminen und Mineralstoffen. Doch trotz ihrer zahlreichen Vorteile kann der Verzehr von Wassermelone bei manchen Menschen zu Bauchschmerzen führen. Hier sind einige Gründe, warum Wassermelonen Bauchschmerzen verursachen können:
1. Hoher Wassergehalt
Wassermelonen bestehen zu etwa 90% aus Wasser. Obwohl dies zur Hydratation beiträgt, kann der Verzehr großer Mengen Wassermelone den Magen dehnen und zu einem unangenehmen Völlegefühl führen. Dies kann besonders bei Menschen mit empfindlichem Magen zu Bauchschmerzen führen.
Essen Sie Wassermelone in moderaten Mengen und verteilen Sie den Verzehr über den Tag, um eine Überlastung des Magens zu vermeiden.
2. Zuckeralkohole
Wassermelonen enthalten natürliche Zuckeralkohole wie Sorbitol. Sorbitol kann bei manchen Menschen, insbesondere bei denen mit empfindlichem Verdauungssystem, Blähungen, Gasbildung und Durchfall verursachen. Diese Symptome können zu Bauchschmerzen führen.
Wenn Sie empfindlich auf Zuckeralkohole reagieren, sollten Sie den Verzehr von Wassermelone einschränken oder andere Früchte wählen, die weniger Sorbitol enthalten.
3. Hoher FODMAP-Gehalt
Wassermelonen sind reich an FODMAPs (fermentierbare Oligo-, Di-, Monosaccharide und Polyole), einer Gruppe von kurzkettigen Kohlenhydraten, die von einigen Menschen schlecht verdaut werden. Menschen mit Reizdarmsyndrom (IBS) oder anderen Verdauungsstörungen können durch FODMAPs Blähungen, Gas und Bauchschmerzen erleben.
Wenn Sie an IBS oder einer ähnlichen Erkrankung leiden, sollten Sie FODMAP-reiche Lebensmittel wie Wassermelone meiden oder in sehr kleinen Mengen konsumieren.
4. Übermäßiger Verzehr
Wassermelonen sind leicht und erfrischend, was dazu führen kann, dass man schnell große Mengen davon isst. Der übermäßige Verzehr von Wassermelone kann den Magen überlasten und zu Verdauungsproblemen führen, einschließlich Bauchschmerzen, Blähungen und Durchfall.
Essen Sie Wassermelone in moderaten Portionen. Achten Sie darauf, langsam zu essen und auf Ihren Körper zu hören, um zu vermeiden, dass Sie mehr essen, als Ihr Magen vertragen kann.
5. Allergien
In seltenen Fällen können Menschen eine Allergie gegen Wassermelone entwickeln. Symptome einer Allergie können Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und Durchfall sein, begleitet von anderen allergischen Reaktionen wie Hautausschlägen oder Atembeschwerden.
Wenn Sie nach dem Verzehr von Wassermelone allergische Symptome bemerken, sollten Sie einen Arzt aufsuchen und den Verzehr von Wassermelone vermeiden.
6. Unreife oder verdorbene Wassermelonen
Der Verzehr von unreifen oder verdorbenen Wassermelonen kann ebenfalls zu Bauchschmerzen und anderen Verdauungsproblemen führen. Unreife Wassermelonen können weniger süß und schwerer verdaulich sein, während verdorbene Wassermelonen schädliche Bakterien enthalten können, die Magen-Darm-Beschwerden verursachen.
Achten Sie darauf, reife und frische Wassermelonen zu kaufen. Lagern Sie sie richtig und verzehren Sie sie innerhalb weniger Tage, um das Risiko von Verdauungsproblemen zu minimieren.
Vorsicht vor Leitungswasser in Urlaubsländern
Gerade im Urlaub klagen viele Menschen über Magen-Darm-Beschwerden. Das ungewohnte Essen und teilweise schlechte Trinkwasserqualität in vielen Urlaubsländern reizen unseren Magen.
Verzichten Sie im Auslandurlaub lieber auf Eiswürfel, da diese oft aus Leitungswasser hergestellt werden, welches mit Keimen belastet sein kann. Leitungswasser (z.B. zum Zähneputzen) kochen Sie am besten vorher mit einem Reisewasserkocher ab.