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Teekannen aus Gusseisen

Geschrieben von Chantal Hövel am

Für welche Tees sie gedacht sind

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Teekannen aus Gusseisen sehen schön aus und sind bekannt als ideale Kanne für Grüntee. In vielen Teesettings gehören gusseiserne Kannen allein schon aus optischen gründen einfach dazu. Doch für welche Tees eignen sich diese überhaupt und kann oder sollte man Grüntee wirklich darin zubereiten? Woher haben Gusseiserne Kannen ihren Ursprung? All diese Fragen wollen wir in diesem Artikel auf den Grund gehen.  

 

Gusseiserne Teekannen, auch als Tetsubin bekannt, sind mehr als nur ein Werkzeug zur Teezubereitung; sie sind ein Stück Kultur und Geschichte. Diese ikonischen Teekannen stammen ursprünglich aus Japan, wo sie im 17. Jahrhundert während der Edo-Periode eingeführt wurden. Dort wurden sie zum Kochen von Wasser verwendet und dienten als Wärmequelle während der kalten Wintermonate. Mit der Zeit wurden sie jedoch zu einem zentralen Bestandteil der japanischen Teezeremonie. Jedoch nur als

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Kanne

 Wasserkanne, die das Teewasser lange heiß hält.

 

Die Einführung der Tetsubin in den Westen

 

Der Tetsubin wurde gegen Ende des 19. Jahrhunderts in den Westen eingeführt, hauptsächlich durch den zunehmenden Handel und das Interesse an japanischen Kulturprodukten, die durch die Öffnung Japans für den internationalen Handel im Jahr 1854 angestoßen wurde. Diese Periode, bekannt als die Meiji-Zeit, markiert den Beginn des modernen Japans und seiner Integration in die globale Gemeinschaft.

Die Emaillierung der Tetsubin, die dazu dient, das Innere vor Rost zu schützen und den Geschmack des Tees unverändert zu lassen, begann ebenfalls in der Meiji-Periode. Ursprünglich waren Tetsubin nicht emailliert, da sie primär zum Kochen von Wasser verwendet wurden. Mit der steigenden Popularität der japanischen Teezeremonie und dem zunehmenden Export dieser Kannen in den Westen wurden viele Tetsubin innen emailliert, um sie für die Teezubereitung "geeigneter" zu machen und ihre Langlebigkeit zu erhöhen. Diese Anpassung machte sie auch attraktiver für westliche Konsumenten, die sie nicht nur als funktionale Gegenstände, sondern auch als dekorative Objekte schätzten. Die Wortwahl fällt ganz bewusst auf "geeigneter", denn der Testubin ist grundsätzlich völlig ungeeignet für die Zubereitung von Tee, insbesondere Grüntee, wie meist angenommen wird.

 

Da in Japan hauptsächlich Grüntee getrunken wird und die gusseiserne Kanne ihren Ursprung in Japan hat, wurde angenommen, dass diese zur Zubereitung von grünem Tee gedacht sein muss. Dem ist jedoch nicht so.

 

Durch die wärmespeichernde Wirkung von Eisen wird der Tee viel zu lange zu heiß gehalten, was den Tee bitter und ungenießbar macht. In Kontakt mit Eisen oxidieren die Teeblätter und verändern ihren Geschmack. Daher die Emaillierung. Durch die Emaillierung ist jedoch das Eisen nicht mehr offenporig, wodurch er sich als Wasserkessel, was seine eigentliche Verwendung ist, auch nicht mehr verwenden lässt. 

 

Früchtetee sollte in Eisenkannen ebenfalls nicht zubereitet werden, da das empfindliche Material grundsätzlich keine Säure, wie in den Früchten enthalten, verträgt.

 

Für welche Tees eignen sich gusseiserne Teekannen dann überhaupt?

 

Da Grüntee in der Kanne oxidiert und bitter wird durch die heiße Wassertemperatur, fallen weißer Tee, Schwarztee und Oolong auch weg. All diese Teesorten stammen aus der selben Teepflanze, der Camelia Sinensis und vertragen sich nicht mit dem Material und den Eigenschaften der Tetsubin. Früchtetee ist wegen der Säure nicht geeignet. Eigentlich bleibt als einziger Tee, den man darin zubereiten kann, der Kräutertee übrig. 

 

In welcher Teekanne sollte ich echten Tee wie Grüntee zubereiten?

 

Am besten geeignet ist Porzellan:

 

1. Temperaturkontrolle: Porzellan hat ausgezeichnete thermische Eigenschaften, die es ermöglichen, die Wassertemperatur während des Brühprozesses relativ stabil zu halten. Grüntee erfordert präzise Brühtemperaturen (oft zwischen 70°C und 80°C), um die feinen und empfindlichen Aromen optimal zu extrahieren. Porzellan hilft dabei, dass das Wasser nicht zu schnell abkühlt oder überhitzt, was bei anderen Materialien wie Gusseisen passieren kann.

2. Neutralität: Porzellan ist geschmacksneutral. Es beeinflusst den Geschmack des Tees nicht, was besonders wichtig für Grüntee ist, da dieser oft subtile und delikate Geschmacksnoten aufweist. Materialien wie Metall oder Kunststoff können den Geschmack des Tees verändern, indem sie einen metallischen oder künstlichen Geschmack hinzufügen.

3. Porenfreiheit: Im Gegensatz zu Materialien wie Ton oder Keramik ist Porzellan porenfrei. Das bedeutet, es absorbiert weder Gerüche noch Aromen, die den Geschmack von zukünftigen Aufgüssen beeinträchtigen könnten. Diese Eigenschaft macht Porzellan besonders geeignet für diejenigen, die verschiedene Teesorten genießen und die Reinheit jedes Tees bewahren möchten.

4. Ästhetik und Tradition: Porzellan hat eine glatte, oft glänzende Oberfläche, die sich in vielen verschiedenen und kunstvollen Designs gestalten lässt. In vielen Teekulturen, insbesondere in China, hat Porzellan auch eine lange traditionelle Bedeutung und wird oft bei formalen Anlässen und in Teezeremonien verwendet.

Durch diese Kombination von funktionalen und ästhetischen Eigenschaften ist Porzellan besonders gut für die Zubereitung von Grüntee geeignet, da es die Qualität des Tees erhält und das Teeerlebnis verbessert.

 


Gusseiserne Teekannen sind wunderschöne, kulturell reiche Artefakte, die in jeder Teesammlung ihren Platz haben. Sie sind ideal für die Zubereitung von kräftigeren Teesorten und bieten ein authentisches Teeerlebnis, das tief in der japanischen Tradition verwurzelt ist. Für die Zubereitung von Grüntee sollte man jedoch vorsichtig sein und alternativ zu anderen Teekannenmaterialien greifen, um das Beste aus den empfindlichen Blättern herauszuholen.

 

Author

Über die Autorin

Ich bin Chantal Hövel, 3-fache Mutter aus Frankfurt am Main, und habe Mrs. Tea gegründet, um Menschen für hochwertigen Tee zu begeistern. Mein Ziel ist es, puren Teegenuss ohne Zusatzstoffe wie Zucker und künstliche Aromen anzubieten, um die natürliche Reinheit des Tees zu bewahren. Ich glaube, dass eine Tasse Tee mehr ist als nur ein Getränk – sie ist ein Moment der Ruhe und eine Möglichkeit, sich selbst Zeit zu schenken